Duke Meyer

zur zeit

zungentanz

taten

unterwegs

aestheticks

schweinepriester

vita

salon

linx

kontakt







ältere zeit-kommentare

januar 2007
Vornehmen brauche ich mir nix dieses Jahr: nicht nur, weil es eh anders zu kommen pflegt! Die letzten sieben Monde haben mir kaum einen Stein auf dem andern gelassen, im Glücklichen wie im Bestürzenden – überraschend beides, und alles. So genau weiß ich´s grad nicht, wo mir der Kopf steht. Das hat Auswirkungen auf die Füße: wenn die keine Kommandos von oben kriegen, ist schwer wägbar, auf welche Wege sie einen führen.

Alles neu macht der Mai: auch wenn der diesjahr offenbar vorerst mal Januar heißt... Was soll ich eigentlich davon halten, daß die Natur anscheinend genauso durcheinander ist und verrückt spielt wie ich selber? Ist fast schon typisch, daß Wetter & Co. analog im Großen abzubilden scheinen, was durch mein kleines Menschengemüt zuckt. Wie wir mal wieder zusammenpassen, wir beiden: die große Natur und ich (zumindest besser, als meine Biographie erlaubt)!

Na schön, dann knospe ich mal beherzt mit. Blühe auf, und so. Auch wenn wenn die böse Tante Erfahrung dem vorgeflatterten Frühlingsfrieden nicht wirklich trauen mag: Wenn jetzt kein Frost kommt – wann dann? Muß man mit Schnee zu Beltane rechnen? Unmöglich scheint gar nichts mehr.

Was soll´s! An die Arbeit. Ist ja nicht so, daß galoppierende Ungewißheit gelangweiltem Däumchendrehen Vorschub leistete. Kraft ist getankt und Wildherz brennt; es spritzt der Schlamm: die Echse rennt. Der Sonne entgegen.

februar 2007
Ich seh bald Sterne: nach stundenlangem Stabreim
schwillt mir der Schädel schier...
Aber nichts hilft: alsbald naht der Abend,
da nette Leut´ sehn wollen "Die Nibelungen" neu.
Zwar ausgemacht zu Zeiten noch
Als mehr Zeit war für Ausnahme-Arbeiten:
bevor Sven komplettierte das Singvøgel-Setup...
(und Proben noch in Pausen paßten...)
Was soll´s, es wird schon werden,
trotz mancher Tretmühl´, trefflich,
so hofft man halt von Herzen.

Ihr seht´s, so innig bin ich
in Vers und Form gefangen,
daß ich nicht anders kann als nur noch
in so Reimen reden! Radebrechend fast.
Bis es mir stinkt: das stete Staben.
Doch liest hier, was ich leise lästere
Überhaupt ein einziger?
Es ist, so sag ich mal, egal.
Die Großen gönnen mir die Gabe
Und lohnen noch im Leben all die Liebe.

Denn zwischen Tau und Tag die Träume
wollen doch zu Wirklichkeiten werden.

märz 2007
Mein Geburtstagsmond. Ich wünsche mir gleichzeitig: Erfolg für die Singvøgel, Heil in Lust und Liebe, gesegnete Schaffenskraft, Mut für Neues, Frieden für Altes, Geld für meine Arbeit, Harmonie in Haus und Hof und Freundschaft, Segen für die Sippschaft, Vertrauen in mein Geschick. Und ein bisserl mehr praxisbezogener Humor wär auch nicht schlecht! Denn den Überraschungen will ich entgegenlachen können.

Vieles hab ich schon (und will es behalten, vertiefen, erweitern), manches brauch ich noch – und auch für einiges mehr, was ich hier nicht mit aufgezählt habe, bin ich dankbar wie ein schwanzwedelnder Hund.

Wie alt ich bin, könnt´ ich ohne Kalender gar nicht sagen, aber es fühlt sich besser an als vor Zeiten: ein Anspruch, den ich grundsätzlich habe an die Gegenwart.

Ich breite die Arme aus: gestern tat ich´s unterm Sternenhimmel, als der volle Mond im Kleinen Schwarzen kam – und das war das schönste Erlebnis des Tages (ich messe Tag und Nacht nach "Schlafperioden", also die Wachzeiten vom Aufstehen bis Einschlummern, unabhängig von der Uhrstunde).

Es tut mir immer gut, Boden zu spüren unter den Füßen: mein Geist hebt zu leicht ab sonst (ich will aber nicht, daß er einfach davonfliegt wie ein euphoriegefüllter Luftballon) – schließlich wollen Traum und Wirklichkeit immer wieder aufs Neue vermählt werden: nur so kommt Sinn in beide Bereiche.

Und jetzt nehm´ ich ein Bad. (Im irrationalen Glauben, daß ich die Arbeit besser bewältige, wenn ich – obzwar momentan ganz allein im Haus – nicht vor mich hinstinke:-).

Vitoð ér enn, eða hvað?

april 2007
Bekomm ich plötzlich ein Postkärtchen aus Leipzig: Hey huhu, man sei "endlich mal wieder" auf der dortigen Buchmesse gewesen, und ob ich "im Streß" oder mein Rechner "abgestürzt" sei? Gefolgt von der – für mich Blondino ja löblich hilfreichen – Klartext-Aufforderung: "Meld´ dich doch mal wieder!" Tät´ ich ja u.U. gerne. Aber dazu hättest Du / hättet Ihr (?) eine halbwegs leserliche (oder wenigstens entzifferbare) Unterschrift hinterlassen müssen! Oder war´s eh ein Aprilscherz? ;-)

...Derweil
Die Nibelungen ihre erfolgreiche Premiere hinter sich brachten (auf der schönen Tonenburg in Höxter): als Handpuppen-Spiel vulgo "Kasperletheater"... :-))) Hier nochmal Dank an alle Mit- und Zuarbeiter/innen, die halfen, diesen vorerst letzten "künstlerischen Seitensprung" der Singvøgel so unterhaltsam und vergnüglich zu verwirklichen! Aber jetzt ist wieder Sound angesagt, daß die Bretter wackeln und die Herzen beben...

Denn musikalisch juckt´s uns gewaltig in den Fingern! Mich umso mehr, als daß mir Freunde zum Geburtstag tatsächlich eine E-Gitarre schenkten... genauer gesagt: meine Traumgitarre! Eine Stratocaster! Nein, nicht etwa so´n schnödes Brett der Firma Fender, wie´s schon in den 60ern einem Jimi Hendrix als vornehmliches Feuerholz diente on stage! Meine Strat ist ein welteinziges Original: handgefertigt von
Andi Stadelmann persönlich (und mitfinanziert von meiner lieben Schwester und ihrem Gefährten)! Und ich schwöre, ich werde diese Chica so lange befingern, bis man mein Spiel bereits am Ton erkennt!

mai 2007
Der macht ja bekanntlich "alles neu" – und siehe da, es stimmt sogar! Von "Beltane"-Höhlenriten, auf die ich diesjahr herzlich wenig Lust gehabt hatte, überraschend heil und hoffnungsvoll heimgekehrt, verdichten sich die Singvøgel-Proben zu wildfrohen Sessions mit vielen neuen Songs... Ohne daß ich selbst groß zum Schreiben gekommen wäre einstweilen: dafür war das Echsenflug-Studio zu gut mit Kundschaft frequentiert in letzter Zeit (was einen natürlich auch freut). Und während der heimische Vanahof allmählich zum vielbesuchten Sippen- und Stammeslager avanciert (ein Dutzend Leuts beim Abendessen anzutreffen ist hier schon bald normal – soll mir keiner mehr erzählen, das Landleben sei "ruhig" :-))), stürze ich mich ohne Atempause darauf, eine alte Performance zwischenzeitlich neu zu beleben: der
Diener der Ekstase feiert ein
Merry Meet :-) bei Graz.
Unmöglich gerade für mich, all die tieferen Hintergründe und spirituellen Höhenflüge verbal wiederzugeben, die derzeit mein Inneres beleben und befeuern – zumal ich auch viel zu gespannt bin auf das, was daraus noch dräut. Lassen wir´s wachsen.

juni 2007
Ein ereignisreiches Merry Meet Festival zeitigte u.a. den zarten Beginn vielversprechender Allianzen: Allmählich zunehmende Kontakte zwischen Wien, Graz, Vanahof und (sogar) Berlin stimmen mich hoffnungsvoll. In diesem Mond freue ich mich vor allem aufs
Sommerfest-Open Air der Singvøgel am 16. Juni in der Waldarena Stadlberg (unweit der tschechischen Grenze). Nicht weniger als sieben brandneue Lieder bereichern unser (wildhungrig aktionsgeladenes) Programm! Von "Drei Worte" bis zu "Weiter Horizont": zu dem ist´s "...nur ein Schritt!" Der darf getanzt werden, Chica!

In der Freude über frohes Wiedersehen mit Fanscharen verdränge ich aber eher, was mir bald darauf, ab der Sonnenwende, bevorsteht: meine schon lang geplante "Visionssuche" nämlich. Vor der "graut" mir gar etwas: insofern, als daß rituelles Fasten (!) unter sozusagen verschärften Isolationsbedingungen (obzwar in "freier Natur") so ziemlich all meinen – auch und gerade spirituell motivierten – bisherigen Gewohnheiten und Methoden zuwiderläuft.

Hmtja: Genau deshalb hab ich mich ja drauf eingelassen. Man soll immer "dahin gehen, wo die Angst ist". (Sollte ich diesen Gedanken auch danach weiterverfolgen, könnte noch einiges auf mich zukommen – ganz generell, mein´ ich... :-) Fünf Nächte dauert die torturnahe Übung; mit dem ganzen rituellen Drumrum – inszeniert von meinem Schwesterherz Venayra (und begleitet von einigen lieben Freunden im "Basislager") – bin ich dann insgesamt gut acht Tage "im Off" (Fahrten nicht mitgerechnet: im Saarland findet´s statt).

Und weiß der Geier, wie – will sagen: in welchem Zustand – ich davon zurückkomme. Empirisch wage ich zu prognostizieren: als genau der(selbe), der ich bin. Ömpf: Vielleicht isses wenigstens gut für die Figur...;-)

"Fahr nur immer zu, wo dich die Unholde holen!"
Aus der Edda, Harbardsliod 60 (Übertragung Simrock)

juli 2007
Kraftvoll zurück: von (eher naßkalter;-) "Visionssuche" im Saarland einerseits und anderseits funkensprühendem

Feuertanz und Feuersang im ö´reichischen Waldviertel
(auf der schönsten Konzert-Freilichtbühne, die ich je bespielen durfte. Was schon was heißen will;-). Die Singvøgel haben die besten Fans der Welt!

Aber nicht nur deswegen, sondern an und pfirsich grad: Dem Alltag seh ich erstaunlich froh entgegen.



Ich bin so voller wilder Liebe, als Sommers Füllhorn möcht´ ich über Wolken fliegen und eine solche Freude in den Regen und in alle Tränen mischen, bis sie in ganzer Pracht steht und glänzt und schimmert: die Regenbogenbrücke.

Und wieder, und wieder, und wieder. Denn immer schon ist sie dort gewesen! Und sie wird noch leuchten, wenn so manches hohe Haus längst zu Staub zerfallen ist.

Brauchst ja nicht dran glauben. Will sie nur sichtbar machen helfen. Schau, wie schön!


august 2007
Sengsonnenmürbe Serpentinen... auf und ab und rauf und runter, Steilhangkurven, staubig und schmal. Hohe Klippen, tiefe Buchten: zahllos fast wie die Wellen selbst... Das Meer türkisblau, warm und still (nur in der Brandung spielerisch). Nixe und Nöck sind da entstiegen, Funken hat´s gesprüht und Wasser auch, im ausgelassenen Liebesreigen.

Und mitten im allerschönsten Sommerloch haben die Singvøgel ihren flüsterleisen Auftritt beim "Bell, Book & Candle"-Festival in Klagenfurt: stromlos rocken am Lagerfeuer; ein batteriebetriebenes 2-Watt-Verstärkerchen läßt E-Bass-Riffs immerhin erahnen – auch wenn die Rockgitarre wie aus der Dose klingt (und zwar einer besonders kleinen). Aber Super-Stimmung: Nach spätestens zwei Stunden ist nur noch "Wunschkonzert". Und manche Fans, die singen nicht nur die Refrains, sondern ganze Strophen mit! Ein Fest.

Nochmal tief abgetaucht danach, mit Noraias und McLyrs schönster Tochter, obwohl die keine Tunnel mag (denn Berge durchbohrt man nicht): ins weltälteste Salzbergwerk, und in der Eisriesen unterirdische Paläste... Im alten Keltenland herumgestreift, wo die Seen eisblau sind und rings ums Tal die Riesen schlafen: jene grau-schroff bewaldeten, die hoch sich türmen und nebelschwitzend am Wolkenhimmel lecken. Weißbepudert ihre Nasenspitzen, doch wie machtvoll ihr Gebein: die Landschaft groß. Der Mensch ist klein. "Heast es nit?" Nein, Hubert. Ich hör es nicht, "wie die Zeit vergeht". Mir ist, als hätt´ ich alle der Welt. Aber das liegt am Frieden. (Und für den will ich kämpfen!)

Ach... Die "Skyline" von Wien, die grandiose Weite der Donauufer oberhalb der "Copa Kagrana": wo die begradigte Neue Donau ihre Lichterketten und buntbevölkerten Hängebrücken mediterran inspirierter Cocktail-Wuseligkeit widmet – wenige beherzte Schritte weiter aber die Alte Donau ihre stillen Wasser, ihre knorrig bebaumten Ufer und ihre frechen Enten hat – diese Landschaft und Gegend ist mir zu einer herzklopfenden Freude geworden.

Das liegt natürlich weniger am Preis-Leistungs-Verhältnis vom Billa, den nostalgisch anmutenden Öffnungszeiten der Trafiks oder gar dem spröden Uncharme dortiger 60er-Jahre-Mietskasernen, die ihre mechanischen Schließmuskeln dem tütenbepackten, konsumwilligen Endverbraucher grundsätzlich entgegenstemmen (denn in jener Ära wurden Häuser ganz offensichtlich nicht für Menschen gebaut, sondern gegen sie...). Nönö - so sieht das nur von außen aus. Inwendig stieg ich durch Welten, flog den Drachen, tanzte den Triumph der Träumer, ließ mich umarmen von den Schenkeln der Donau, der alten wie der neuen, grüßte die Krähen auf luftigem Balkon, blieb selber der alte und werde doch ein neuer: mit jedem abermaligen Empfang im Wasserschloß. Bumm-bumm... geht das Herz. Und so weben die Großen (Götter) ihr Werk: unbeeindruckt von unseren kleinlichen, angstumflorten Grenzen. Nennt mir bessere Götter! Ich sterbe jederzeit gern für die meinen. Aber stellt euch vor, dafür erst zu leben!


september
Wie im finsteren Tunnel fühl ich mich nach Wochen sonniger Weite und Lichtdurchflutung. Die Entfernung nach Wien, vordem in Kilometern gemessen, erbricht sich zum gähnenden Abgrund, terminkalenderbedingt... und auch schockgemäß: vom sommerlichen (aber als zeitlos erlebten) Haut-an-Haut-Schwelgen und Ineinanderfließen, Aneinanderaalen aller leibhaftigen Präsenz plötzlich ins Off (besser: Ginnungagap) störgeräusch-durchkrächzter, dünndrahtig vokaler "Hallo-hörst-du-mich"-Lebensversicherungen gestürzt, die Augen weit auf und erschrocken.

Über rastlosen Händen und zielgerichteten Füßen: völlig klar, worum´s geht. Und alle Monitore im Blick und im Ohr, alle Entschlossenheiten im Kopf. Das Herz klopft weiter, während der pralle Unterleib jault, und das Gesicht sich vielleicht eine Spur zu grimmig faltet. Mäße sich´s an der Mannslust, käm´s mir vor, als wär ich grad mal 15: so urvertraut stroboskopisierend zwischen büffelwild und einsamkeitskirre. Aber da gibt´s noch die Gedanken, die sagen "Stop!", und: "Hiergehtslang!" und – aufmerksam bleiben!

Der Sommer ist vorbei; ich gestehe, daß ich den Herbst diesmal nur willkommen heißen kann oder mag in Hoffnung weiterer, künftiger Sommer. Aber mein Durchhalte-Repertoire ist, denke ich, durchaus wintertauglich.
Hebel bewegen, Zähne zusammenbeißen, Wind und Wetter trotzen. Sind ja alles Freunde – trotz allem, oder gerade deswegen. Kurs stimmt. Gut zu wissen, wofür.

oktober 2007
Produktion – Aufnahmen – Singvøgel. 14 Lieder sind´s geworden: darunter zwei aus älterem Repertoire, sowie zwei bislang ungespielte (die aber noch diesen Mond in Wien ihre Uraufführung haben). Eh alles sehr nah an den Live-Fassungen orientiert: außer ein paar kurzen Takten Hammondorgel und Klavier nichts, was wir nicht genauso auf der Bühne bringen. Straffe Arrangements: nur ein Lied länger als 5 Minuten, zwei Songs unterschreiten gar die 3-Minuten-Grenze. Zusammen belegt das aufgenommene Tonmaterial – da noch im Bearbeitungszustand – etwas mehr als 13 Gigabyte auf der Festplatte. Jetzt fehlt nicht mehr viel: Die Aufnahmen stehen kurz vor dem Abschluß. Abgemischt wird diesmal nicht im Rechner – sondern auf Mischpulten. So klobige Konsolen mit vielen Reglern sollen das sein, die man richtig anfassen kann – sagt jedenfalls unser Tonmeister. Na, ich bin gespannt. Jedenfalls sind wir längst eine richtige Band geworden. Toi toi toi!

Und ich – zwar würde ich mich weniger denn je jetzt einen "Tontechniker" nennen (diese Tätigkeit war für mich nie mehr als "Mittel zum Zweck"). Aber das Dazulernen – das hat was. Der Regler in meiner Hand fühlt sich zuweilen an wie ein Schwertgriff. Paßt auf, ihr Gelernten, ihr Erfahrenen, ihr soviel mehr Wissenden! Gebt einem Hunnen kein Pferd – er wird damit reiten. Gebt einem Krieger kein Werkzeug – er wird es als Waffe verwenden. Und gebt einem Meyer keine Möglichkeiten – er macht soviel mehr draus, als im Handbuch steht! :-))) Die satten Mäuler und Mägen – sie wissen nicht, wie ein Hungriger brennt. Die Verzagten und vorsichtig Gewordenen – sie haben vergessen, wer Phoenix war. Ich habe nur einen Regler zwischen den Fingern, und weiß im Grunde nicht, welche Prozesse ich damit beeinflusse: rein technisch. Weiß der Samurai um die Physik seines Schwertstreichs? Ach – der Samurai ist ein Gelehrter? Der Kampfkunst? Ein Spezialist? Hör mal, Lauschende, hör mal, was aus diesen Boxen dringt. Das sind mehr als Töne. Was sie trägt, ist eine Idee. Ich habe nur einen Regler, aber gegen die Idee dahinter ist kein Kraut gewachsen. Das ist, was die Schäubles dieser Welt fürchten. Sie verwechseln die Unkontrollierbarkeit des Lebens mit dem Chaos, das es bedroht. Ich bin ein Gegner des Chaos (und ich weiß, wovon ich spreche). Ich bin ein Diener der Musen, auch. Aber im Loslassen der Kontrollwut – da liegt die Macht der Götter wie der Menschen. Alright, fellows. Ich lerne. Ich dreh jetzt den Hahn auf. Toi toi toi!


november 2007
Beim Abmischen, in erster Linie. Kann noch nix drüber sagen – zu heiß der Herd, auf dem das kocht. Zumal ich vordem nur die Mikrowelle aufzudrehen gewohnt war, vergleichsweise...

Natürlich, angesichts der endspurt-hurtigen Terminlage, als zeitweisen Ungast das mir Fischegeborenem altvertraute Nagetier nervösen Zwischenzweifels in den Knochen: Hätte ich nicht doch lieber Schriftstiller werden sollen... oder Lockermotivführer... Marsianerhäuptling... oder wenigstens Verteidigungsminister (...mit meiner alten Superidee, ein weltausstellungsreifes "Aktionskunst-Mobile" herzustellen aus Panzern, Tornados und anderem Kriegsgerät – wo das Zeuch schonmal angeschafft worden ist: für mehr Kies, als privat selbst ich auf Anhieb zu verpulvern wüßte) ?

Alles keine Alternative; für den Bundesmilitario hätt´ ich die falsche Frisur und bei der Eisenbahn den falschen Chef; der Mars ist mir zu kalt und das ausschließliche Schreiben immer noch zu still.

Vangelis sagte mal: "In der Zeit, in der unsereiner sein mehrstöckiges Effekt-Rack programmiert, hätte Mozart eine Sinfonie geschrieben." Meinerseits freilich weder mit der einen noch der andern Sache beschäftigt, frage ich mich: Was ist Musik? Für mich vielleicht doch sowas Ähnliches wie oben angedachte "Aktionskunst"... Obzwar bei weitem nicht so kostspielig. Und schon gar nicht zur "Verteidigung" gedacht.

Ah, es ist was es ist (wußte schon Frieds Erich, der Unvergessene).


Und ich ... freu mich auf die nächsten Gigs: Es geht nix über "live und in Farbe"! Hallo, liebes Leben! Gips dich noch! Ich ko-ho-mme!


dezember 2007
Vor lauter Arbeit versäumt, mich in die Winterschlafliste eintragen zu lassen... Und nu´? Augenlid mit Streichholz hochgeklemmt und durch...

Seit Abschluß der Abmisch-Orgie nix mehr so richtig auf die Reihe gekriegt: Saft ist raus allenthalben: ganz friedlich. Ich taper´ herum und chaotisier noch einfachste Handgriffe. Naja.

Der Rest vom Jahr wird doch noch irgendwie rumzukriegen sein?! Es zieht sich gerade...

Letzten Gig vor der Autobahn schön hinbekommen: Wem gehört die Welt? Dem, der sich an sie verschenkt... Einer geht noch: zur Hochverdichtungsscheiben-Loslaß-Feier ("CD Release Party") aufm Wiener Julmarkt.

Der Rest sei Schwelgen.

Schöne Rauhnächte allerseits (oder, wie ein entfernter Kumpel vor Jahren schon mal salopp formulierte: "Frohe Arschnachten, ihr Weinlöcher!"), und guten Jahresrutsch.

zeit-kommentare 2006

zeit-kommentare 2005

zeit-kommentare 2004


zurück zur gegenwart
.