Duke Meyer

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zur zeit

januar 2009
Längst schon bei der Arbeit, ich ... :-))) Zur Abwechslung sogar mal an dieser altgedienten Homepage... Allerdings dauert´s noch etwas, bis man hier etwas sehen wird davon – da ich derzeit nur zwischen vordringlich laufenden Theaterproben dazu komme, mein Webpräsenzchen von Grund auf zu renovieren. Design-Wunder erwarte bitte niemand – aber ein neues Gewand ist angelegt, und durch die Menge der Texte, von Lied über Prosa und Script bis zum Essay, wird sich wesentlich leichter navigieren lassen – soviel kann ich versprechen. Aber es ist eine Unmenge an Material, das ich gerade in die neue Struktur zu schaufeln habe und dort neu sortiere... und das braucht etwas Zeit.

Ich bitte daher um Verständnis, daß ich außer dieser monatlichen Meldung hier nichts mehr aktualisiere, bis die neue Seite ins Netz gehen kann. Freut euch auf Kommentier-Funktionen...


dezember 2008
Astrologisch, so liest und hört man, bleibt derzeit kein Stein auf dem andern. Aber man braucht kein Sterngläubiger sein, um das zu sehen und zu spüren. Ich trau mich nicht, diese Zeiten "hart" zu nennen: brauch ja noch Worte für das was noch kommen mag. Andersrum hätte ich zwar Anlässe, mich dennoch für wild, reif und mutig zu halten: aber brauch dafür ebenfalls noch Steigerungsmöglichkeiten. Belassen wir´s also ganz pragmatisch dabei, daß ein altes Jahr seine Nächte aushaucht – und ein neues bald beginnen will. Womit wir das füllen, überlasse ich nicht dem "Schicksal": Das meine hat sich nämlich als veränderlich erwiesen. Und das Beste dran: Ich habe ein Mitwirkungsrecht – an allem, was mir passiert.

Freunde: Ihr hört von mir.

Manch anderen: könnt´s auch passieren. Entsprechend anders...

Aber Friede jetzt erstmal: gut Jul euch allen. Hab Freyjas Frieden nötig. Freu mich auf tiefe Rauhnächte. 2009 wird ... ein dichtes Jahr. Ich dichte schon mal vor. Angst? Nein: Die Zeiten sind vorbei. Hoffnungen? Immer. Liebe? Was wäre ich ohne. Ich mach was draus!


november
Will jemand eine Gitarre kaufen? Ich habe mich vergriffen! Die Mini Maus war´s nicht – die Märmaid isses geworden: die ich nur wenige Wochen später fand! Zwar widerstrebt es mir, ein schon benamtes Instrument wieder herzugeben – aber für zwei Reisegitarren habe ich dann doch keine Verwendung! Die Mini Maus ist schon gut – nur läßt sich die (noch kleinere) Märmaid besser jenseits des 12. Bundes befingern: was bedeutet, daß ich meine E-Gitarren-Soli auch unterwegs auf einer kleinen akustischen Zimbel üben kann (was der/die künftige Besitzer/in der sonst sehr braven und empfehlenswerten Mini Maus – immerhin eine "Maestro" aus dem Gibson-Vertrieb – kaum vermissen wird...)!

Auch im Studio verändert sich was: endlich wieder. Nachdem ich jetzt fast ein Jahr – seit der letzten Singvøgel-CD nämlich – auf einer eher frustrierenden Technik-Baustelle hockte, die nix Halbes und nix Ganzes werden wollte oder konnte, bekam ich die Faxen dicke! Zwei der ohnehin zahlreichen Seelen in meiner Brust fochten einen Kampf aus – and the winner is: der Musiker!
Und der in die Schranken des Machbaren verwiesene Toningenieur freut sich auf eine – immerhin recht luxuriöse – Rappelkiste von Kompakt-Studio. Damit wird der dicke PC mit seinen typischen Windows-Macken zur Peripherie degradiert. Die hier Musizierenden aber können sich – anstatt sich weiter mit zickenden Software-Treibern herumzuschlagen und sich dann doch an irgendwelchen bräsig brummenden Kabeln aufzuhängen – wieder auf das konzentrieren, worum´s beim Aufnehmen gehen soll: die Musik. Die findet – back to the roots – künftig weniger am Bildschirm statt, und nicht mehr die Augen hängen am Arrangement, sondern die Ohren.

Der Rest – des Monats, zumindest? Theaterproben. Das Geld muß ja auch wo herkommen. Denn mein Buch dauert ja doch länger. Es wächst.


oktober
Unterwegs: vorwiegend in Eile (wo das liegt, erzähl ich euch, sobald ich dazu komme...;-) Aber nimmer so in Hektik: dank "Fräulein Shrimp", meiner neuen (und ersten) elektronischen Sekretärin. Die süße Kleine schleppt jetzt immer mein ganzes Büro mit sich herum und arbeitet klaglos sechs Stunden am Stück, bevor sie wieder ein bißchen an der Steckdose herumlutschen muß, damit ihr nicht die Puste ausgeht. Mit Schreibblöcken, Stift und fliegenden Papiernotizen war das Arbeiten an parallelen Projekten nicht mehr machbar gewesen – wie ich im Lauf meiner sich wieder mehrenden, oft vielstündigen Pendelfahrten feststellen mußte.

Und schon wieder düse ich nach Wien: Den Rückenwind einer großartigen Konzert-Party noch im Gemüt und Herzen, wo uns Freunde und Fans aus ganz D´land nicht von der Gütersloher Bühne ließen, bis wir 13 Zugaben abgeliefert hatten. Und spätestens dann war´s heiß in der nur anfänglich arschkalten Scheune, die unter dem Motto "How much is the fish" allerliebst aufs Maritimste hergerichtet war und einer ausgelassenen Bande von Verrückten, darunter die beinahe komplette Nornirs Ætt sowie auch den Singvøgeln selber eine herrlich durchtanzte Nacht bescherte: dem ausfallen wollenden Altweibersommer zum froh verschwitzten Trotz. Innigen Dank nochmal allen lieben Freunden, die diesen gelungenen Ausnahme-Event möglich gemacht hatten!

Was die laufenden Musikproben – die lauten bei mir im Vanahof (nahe Rothenburg o.d. Tauber), die leiseren bei Sven (nicht weit von Mannheim) – zusätzlich beflügelt: Das Repertoire wächst mit der Freude über die Erfolge – und der Wut über die sich weiter verschlechternden politischen Verhältnisse. Irgendwann paßt beides mehr auf keine Kuhhaut. Kein Schlußwort jetzt und hier: Wir stecken alle mittendrin. Laßt uns was Gutes draus machen.


september
Da erzählen mir doch tatsächlich Leute – liebe noch dazu –, sie läsen diese Kolumne. Und ich solle endlich wieder was schreiben – sie warteten schon darauf. Ich schreib ja schon: ein Lied wie Ein Weg entsteht (realiter morgens um 6 zum Bleistift:-))), oder was alles passieren kann Wenn der Nachtwind dreht (ein Text, der mir tatsächlich im Traum kam: der Refrain jedenfalls wortwörtlich, samt Melodei – danke, Ihr da oben:-), außerdem ein paar böse Phantasien darüber Wenn du mich triffst sowie einen freundlich-melancholischen Seitenhieb gegen Die Existenz der Hölle – ...und, nein, noch nichts davon ist online; sind nämlich alles Songs: an deren Vertonung ich mich grad zu schaffen mache (ein paar noch nicht betextete rumoren auch schon). Was etwas dauert – aber mehr Spaß macht denn je: wo ich doch kein "musikalischer Triebtäter" mehr bin, sondern ein richtiger Komponeur. Zwar sicher kein Beetzart oder Mohoven – aber das war Berry´s Chuck auch nicht. Roll over. Bin doch in bester Gesellschaft! (Sicherheitshalber habe ich mir dazu regelmäßige Gitarrenübungen verordnet... Denn es steht geschrieben: wie greift man E-Moll 7...:-))))

Und während ich im Vordergrund noch eine Terminarbeit schreibe (zu einem Thema, das ich noch nicht habe: aber das kommt schon), wächst im Hintergrund Zug um Zug (da ich nämlich viel Zug fahre: Mehdorn zum Trotz. Roll over!) Shiránia weiter: jene Fantasy-Prosa, die mir nebenbei und wie von selbst aus dem Filzer fließt.

Der Terminkalender verrät mir, daß ich u.a. noch dringend ein Werbe-Info schreiben muß, außerdem hab ich jetzt endlich eine Idee für meine Runenreise in Schriftform... und Wäsche muß in die Maschine, und das Bad gehört geputzt, und ... ah ja, die Kolumne?

Nehmt mal die einstweilen. Ich muß noch schnell was schreiben...


august
"Nichts bleibt, mein Herz.
Bald sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann,
Silbern und sacht
Ins Irgendwo
Wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche deinen Wunsch
Doch hab gut acht:
Nichts bleibt, mein Herz.
Und alles ist von Dauer."
(Erich Kästner)

Mein Herbst? Er sei gesegnet: Denn er wird den Frühling, den Sommer und den Winter gleichzeitig in sich tragen: Als Junger versäumte ich meine Jahreszeiten. Genau deshalb wird es ein goldener Herbst. In allen Farben nämlich. Ihr werdet staunen – und wenn nicht, dann werdet ihr´s lernen. Nur wer staunen kann, wird belohnt von Überraschungen. Ich liebe das Leben so unbändig – viel mehr, als ich mich jung je traute... Ich möchte tanzen, den Mond herabholen, die Sterne küssen, und in Pfützen springen, daß es spritzt. Und dann, hernach, aufm Sofa gemütlich darüber philosophieren ... :-))))

Bevor ich wieder die Straße belebe: lärmend, schreiend, mit einem Kopf voller Pläne und einem Herz voll wilder Wut!

Hab ich schon erwähnt, daß ich liebe?

Venceremos. We shall overcome. Wir siegen. Denn immer schon sind wir dort gewesen. Der Preis ist längst entrichtet. Mit jeder Träne. Auf deren Meer aber schaukelt ein Schiff. Und jetzt zieh ich Segel auf.


juli
So: Software-Crash gehabt, Fehler nicht gefunden, Zweit-Rechner endlich vom Dachboden geholt, "Aegirs Halle" genannt, Betriebsdingsda draufgewupselt, "Donna Siena" (die Studio-Soundkarte) reingeklemmt, Programme neu installiert, mich an ein paar Kabeln aufgehängt, knapp überlebt, Kaffee getrunken, Studiozentrale umgebaut, Aufnahmeraum aufgeräumt: alles fertig für die Kundschaft – und künftige eigene Produktionen.

Zwischen Gigs und Proben mehrmals abwechselnd zwei größere Läden (in Bayern und Hessen) besucht und dort einen Gitarrenverstärker nach dem andern ausprobiert, bis die Ohren klingelten... Hin und her überlegt, dann doch den besten genommen: obwohl der ein Schwergewicht ist. Aber er röhrt gut. "Bo" heißt er! :-)

Sommer genossen wo es ging: was in Wien (mal wieder) besonders gut ging. Auf langen Zugfahrten etliche karierte Blöcke vollgeschrieben. Ha, super Anschaffung waren auch diese: Hatte zufällig ein paar Stunden Pause verbringen dürfen im ollen Käskaff Fürth, wo ich einen Espresso unter der Sonne schlürfte – und vom Bistrotisch-Nachbarn einen Tip bekam, wo ich Block und Stift kaufen könne. Rein in den Fachladen – und von einem älteren Herrn mit einer großartigen Beratung überrascht worden, als lebte man noch in der BRD. Ja, diese speziellen Blöcke Umweltschutzpapier seien besonders zu empfehlen – andere kämen da nicht ran, die klebten zusammen oder würden blaß oder was weiß ich... Und einen Stift – Feinzeichner-Filzstift? Nein, um Himmelswillen – nehmen Sie bloß nicht diesen da: Der macht Ihnen zu früh schlapp und außerdem zerfasert der bald vorn. Hier hätten wir einen wirklich haltbaren... Der braucht wenig Druck beim Schreiben, macht aber ein sauberes Schriftbild – und wenn Sie mal ärger aufdrücken, klumpt nicht gleich die Spitze. Probieren Sie den mal aus – Sie werden zufrieden sein!

Bin ich: 100prozentig. Auch der Preis überzeugte: zwei dicke Notizblöcke A4 und das wirklich formidable Schreibgerät für deutlich unter 5 Euro. Von solch fundiert-liebevoller Beratung könnten sich manche sogenannte Fachverkäufer in Musikfachgeschäften auch mal ein Scheibchen abschneiden... zumals dort ja um etwas dickere Sümmchen geht.

So bewaffnet, kann´s weitergehen.


juni
Am 2. starb Bo Diddley. Zu diesem Mann kann ich kein distanziertes Verhältnis gewinnen. Denn er gewann mich, als ich 13 Jahre alt war. Er sang mir zwei Lieder: Das eine hieß "Bo Diddley", das andere "Hey, Bo Diddley". Im Refrain zum zweiten krähte ein dreiköpfiger Chor urhübscher Nymphen diese Zeile: "Heeey, Bo Diddleeey!"

Ich bin der einzige Weißhäutige, der den dazugehörigen Rhythmus auf einer Stromgitarre genauso spielen kann, wie es Meister Bo tat. Ich kann diesen Rhythmus sogar auf einer Akustikgitarre spielen. Zahllose prominente Rocker, Weltstars, bewiesen mir bei zahllosen TV-Übertragungen irgendwelcher Konzerte, daß sie es nicht können. Sie haben nicht kapiert, daß man diesen Rhythmus ehren muß wie einen Gott. Die Rolling Stones konnten es anfangs ihrer Karriere ein bißchen: "Not fade away". Aber nicht so gut wie ich.

Bo, von meinen vielen Vätern bist du mein musikalischster – und mein ekstatischster. Hey Dad – du hast deine Sache verdammt supergut gemacht, weißt du. Ich liebe dich, Diddley Daddy. Ich habe alles verstanden. Du hast mir gezeigt, worauf es ankommt. Ich danke dir mit jedem Takt, den ich schlage. Ich habe jetzt auch eine Stromgitarre. Lange Umwege führten mich zu ihr. Jeder Schritt war wichtig. Jeder Ton wahr. Dir zu Ehren, Diddley Daddy, kaufe ich mir jetzt den besten Gitarrenverstärker, den es für diese Feier gibt. Und ich reiche den Funken weiter. Nymphen singen meinen Namen. So soll es sein. Ich lebe dein Erbe. Immer auf deiner Seite, Dad. Ich bin ein Deutscher, Dad. Da gibt es viel zu tun. Hey, Duke Meyer!

Tja, Leute. Traditionen pflegen sich fortzupflanzen. Onetwothreefour. Buy my baby a diamond ring... Heiiiidenleeeben! :-))))
Der Rest ist Rhythmus.


mai
Was soll ich sagen zum Mai, zum "Knospenmond", wie ich ihn gerne nenne? Diesjahr knospte wenig – oder viel, ganz wie man´s nimmt oder sieht? Ich arbeitete. Nicht an so leicht vorzeigbaren Sachen. Nur an mir selbst..., am Heil einer familiären Gruppensituation..., sowie einer Tradition..., und an einem persönlichen Glück oder Zustand. Letzteres machte mir Muskelkater in den Waden, da in Form eines Wohnungsumzugs meiner Liebsten in den dritten Stock (ohne Lift) stattgefunden, wobei ich half. Nix Spektakuläres also!

Man soll ja nur Siege nennen. Aber wie der dicke Churchill schon sagte: "Siegen macht blöd"... Daher hier auch ein Eingeständnis: Zum erstenmal in diesem Jahrtausend war ich zur "Walpurgisnacht" ohne Engagement. Eine mir vordem nicht bekannt gewesene Bühnenkollegin tröstete mich: Da sei ich nicht der einzige...

Dennoch dieses Gefühl: den Frühling und seine Freuden eher verpaßt zu haben... Vielleicht liegt´s am Jahr: Dieses kommt mir vor, als zwinge es – nicht nur mich – zu allerlei Entscheidungen. Daheim fühlte ich mich nicht mehr daheim, bis ich erkannte, daß seit anderthalb Jahren Wandel mich regiert. Zu lange trauerte ich Gewißheiten nach, die keine mehr sein konnten. Das Leben ist aber immer das, was gerade passiert, geschieht, sich ereignet. Ich hatte schon schlechtere. Also vertrau ich mal dem Geschick: Langfristig sieht´s ja gut aus. With a little help from myself!


april
Der mache ja, so ein Sprichwort, was er wolle. Diesjahr will er – zumindest da wo ich mich aufhalte – vorwiegend Regen. Auch wenn der Up Reel bei mir seit 16 Jahren "Regenmond" heißt, hätt´ ich doch langsam Lust auf etwas Abwechslung. Na schön: Letzten Sonntag war´s schön. Noch schöner wär´s gewesen, die diesmonatliche Schönwetterausnahme bereits am Samstag gehabt zu haben: Ich schwöre, wir hätten auch bei Sonnenschein gerockt! So aber fühlte sich´s ein bißchen an wie bei den Dreharbeiten zu "Waterworld". Dabei ging´s um "Menschen für Tierrechte". Hoffen wir, daß es nicht nur für die Fisch´ war... Obwohl ich ja Fisch bin, vom Sternzeichen her, und ein Tier sowieso.

Zum Thema Wassersport fallen mir noch einige Sinnsprüche ein, die ich hier mal den trostlosen Wasserköppen widme, die uns regieren: Der Krug, der geht nämlich genau so lange zum Brunnen, bis er bricht. Besonders, wenn den Menschen "unten im Lande" das Wasser bis zum Hals steht. Statt dem Volk weiter das Wassertrinken zu predigen, als könne euch Lobbymarionetten kein Wässerlein trüben, solltet ihr uns lieber reinen Wein einschenken. Wenigstens! Ach, den haben die von Pierers, Ackermanns und Schrempps schon weggesoffen? Ein Prosit der Gemütlichkeit bis Land unter, oder wat? Auf welcher Party rockt ihr eigentlich, ihr Globalzocker? "Hedgefonds für Hungersnöte"? (Wohlgemerkt: nicht "gegen", sondern "für"!) Gratulation: Euer "win-win" wird zum Weh der Welt.

Es ist, unwerte Volksredner und Öffentlichkeits-Beschwichtiger, absolut zutreffend, daß "wir alle" in "einem Boot" sitzen. Immer mehr Insassen aber fällt auf, daß es eine Galeere ist. Besonders jenen, die rudern.

Obwohl die Ruderer damals alle an ihren Arbeitsplatz gefesselt waren und insofern keine Wahl hatten ("karma eh nix machen", gell?) hat sich dieser Schiffstyp – historisch gesehen – auf Dauer nicht durchsetzen können. Gewisse Parallelen zu modernen Globalisierungsmodellen sind unzufällig und beabsichtigt.

In diesem Sinne: Ahoi.
("Gib das Paddel mal her!" - "Du, das hab ich nich´ mehr... Das ha´m wir schon längst verlor´n!" Tralala...)

Einer geht noch: "Steter Tropfen _____________ !"


märz
Manchmal muß man mit alten Gewohnheiten brechen. Seit 1993 gehörte das Aufstellen von vier Altären zur Grundausstattung einer jeden Wohnung, die ich bezog. Niemals aber waren sie so prächtig geraten wie 2006 im Vanahof: Hier hatte ich erstmals ein komplettes Zimmer dafür übrig – entsprechend schön wurde der Tempel! Doch dem waren – getreu dem Spruch, daß Leben das ist, was passiert, während du irgendwas anderes planst – nur wenige Wochen solcher "Exklusivnützung" (als Meditations- und Ruhezimmer) vergönnt: Die Singvøgel brauchten einen Proberaum! Und seither wird zwischen den mit allerlei Federn, Knochen, Steinen, Hörnern, Tonfiguren und sonstigem Kleinod verzierten Elemente-Altären vor allem kräftig gerockt...

Doch mit dem ständigen Rein- und Rausschleppen von Instrumenten und Equipment (es wird ja immer mehr...) war es so eng geworden, daß ich den "Tempel" als solchen jetzt abgebaut habe. Zugunsten von Musikproben mit mehr Ellbogenfreiheit! Rituale halte ich ja seit vielen Jahren eh vorwiegend unter freiem Himmel ab – das ist gar nicht der Punkt. Die Altäre (die ich seit langem schon zu wenig mehr verwendete als zur "stehenden Zierde" sowie zum gelegentlichen Anzünden aller 17 Kerzen) waren einfach nur der Kern meiner persönlichen Wohnkultur gewesen. Insofern ist mir etwas wehmütig zumute: auch wenn jetzt ein ebenso hübscher – kleinerer – Gesamtaltar mein Liebesnest (vulgo Schlafzimmer) ästhetisch doch deutlich mehr bereichert als die Jacken und Mäntel, die dafür (quetsch, quetsch) in den einzigen Schrank wanderten, den ich besitzen mag.

Aber meine Spiritualität – und damit auch ihr jeweiliger Ausdruck – hat seit je den Anspruch, alltagstauglich zu sein. Und da ist mir die lebendige Musik halt wichtiger als der materielle Ausdruck meiner (lang zurückliegenden) heidnischen Anfänge. Soll mein Körper wieder Tempel sein stattdessen! Ciao, Nikotin. Ohne singt sich´s doch kraftvoller, und vor allem freier. Auch zu den Göttern!


februar
Mitten in die dickste Melancholie platzt manchmal doch ein Lichtblick...! Und ich wundere mich abermals, wie klein die Kleinigkeiten zuweilen sind, die mich rauf- oder runterbringen. Jau: schon möglich, daß ich seelisch grad ein bissi labil bin. Braucht´s Anlässe? Wirklich?

Viele Vorbereitungen am Laufen – soweit gut. Nur die Geduld läßt auf sich warten... Wo bleibt das (Er-)Leben?

"Duuu hast ein interessantes Leben..." seufzte mich kürzlich eine alte Freundin am Telefon an: bloß weil ich rein physisch mehr auf Achse bin als die das vor 20 Jahren von mir gewohnt war. Ich hab´s nur selten je geschafft, andere zu beneiden, um was auch immer: Meistens fällt mir allzubald auf, was alle die, die "haben, was ich nicht habe", jeweils dafür tun müssen – auch, worauf die wiederum verzichten. Das relativiert so Einiges.

Objektive Realität gibt´s gar keine! Sagen ja mittlerweile sogar die Physiker. Selbst die ureigene Vergangenheit bastelt sich das Hirn munter zurecht, ohne daß der Wille das merkt. Allerdings folgt daraus, daß die allermeisten Begrenztheiten und Hindernisse, von denen ich mich oft so eingepfercht fühle, nix als blödsinnige Einbildungen sind. Und auf so einen Mist verschwendet man dann ein Lebtag lang seine Vorstellungskraft!

Ich schick die Einbildungen jetzt mal nach Ginnungagap. Wo das liegt? Mir doch wurscht. Ist so´n mystischer Abgrund, hab ich gehört: genau die richtige Deponie für unbrauchbare Mythen.

Ich (er)schaff nämlich, was ich mir vorstelle. Und da kann ich mir wirklich mal was anderes vorstellen! Was viel, viel besseres. Huh!

"Stell dir vor wie schön...!"

Eigentlich ein echter Zauberspruch.


januar
Nach wunderbaren Rauhnächten wohl etwas zu leichtsinnig ins neue Jahr gestolpert: Die ersten beiden Wochen war ich vorwiegend krank (weil ich meinte den beginnenden Schnupfen komplettino ignorieren zu dürfen... welch ein Illtum, schnief).

Dementsprechend natürlich nichts Gescheites zustandegebracht, erstmal – sieht man davon ab, daß ich begonnen habe, eine Art Fantasy-Epos zu verfassen. Das wächst nicht viel schneller als irgendein Baum. Aber das beständige Gießen des jungen Pflänzchens macht mir seither Freude.

Nicht die einzige Sache, an der ich derzeit schreibe (wobei die andern früher fertigwerden, hoff´ ich doch mal...:-)

Mit dem Winter kann ich diesjahr wenig anfangen: Schnee wäre ein Trost. Sonst schaut´s um diese Zeit hier auf dem flachen Land eigentlich aus wie bei Außenaufnahmen zu "Doktor Schiwago" – nur ohne Handlung. Man darf nicht zuviel erwarten vom flachen Land. Mittlerweile aber anscheinend nichtmal mehr Schneewehen.

Dafür isses mir zu kalt – unterm Dach (für die Jüngeren unter uns: "indoor" mein´ ich): Zuletzt nur Föhrenholz zum Ofenschüren gekriegt – das macht "buff" und ist weg, bevor die Bude auch nur angewärmt ist. Richtig: Ich brauche mehr Kohle! :-)

Also her mit dem Frühling! Ich wär schonmal soweit...


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