Duke Meyer

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aus dem prallen heidenleben

Nackttanz in der Vollmondnacht
Alles schläft, nur ich bin wach
Hab Hühnerknochen schwarz gefärbt
Die ich auf ein Leintuch werf
Finst´re Götter ich befrag
Geheimnisvolle Runen raunen Rat
Sagt dann das Orakel: ja
Nehm ich diesjahr noch ein Bad

Auf in den Wald, raus aus der Jeans
Die Trommel ruft zum Gottesdienst
Wir beschwören die Natur
"Wo bleibste denn – auf meinem Handy
isses schon zwölf Uhr!"

Krötenschwanz und Spinnenbein
Schön, wieder bei euch zu sein
Der Ritualmet steigt zu Kopf
Komm her, mein Kind
Wir brutzeln dich im Topf

Willst du wer sein und weißt nicht wie
Probier´s doch einfach mit Magie
Bleibt auch das Ergebnis fad
Winkt wenigstens ein phantasierter Doktorgrad

Heiden sind intelligent
Das sieht man an der Halskette
Und sogar am Hemd
Solang man nicht zu sehr vergleicht
Weil´s zum Nachbeten eher als zum
Selberdenken reicht

Dafür sind wir tolerant
Die eigene Meinung wird sehr anerkannt
Allerdings nur eben die
Meine, weil die deine ist ja leider Blasphemie

Ciao, Bambini, ich hau ab
Im Sandkasten werden die Förmchen knapp
Ich laß euch gerne meinen Besen da
Als Fetisch für die Fernsehkamera

Ich flieh aufs Feld, doch da in Wald und Flur
Packt mich wildes Wetter pur
Ich renn zu schnell, rutsch aus, und flatsch
Wird´s feucht am Bauch:
Ich lieg der Länge nach im Matsch
Da werf ich noch ´ne Rune, frag sie wo ich bin
"Willkommen in meiner Möse",
lacht die Erdgöttin.




musik nach e. mcdaniels
text: duke meyer © 2002

CD die singvøgel – "hart am rande" (dez. 2003)
hörprobe

die singvøgel
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