Duke Meyer

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der frankenfuerst

Oha, Germania, sattes Restreich Dollar West. Let's go west heißt: sterben. Germania, du vollgefressene Mißgeburt eines geltungsgeil machenden Minderwertigkeitskomplexes und einer nekrophilen Hurenseele, die obendrein noch kriecherisch veranlagt ist. Wo bleibt dein Größenwahn, wo ist er denn geblieben seit der Mords-Romanze des Third Reich? – Ins Holz deiner Stammtische ist er gerammt, und hölzern ausgestreckt bleibt dein rechter Arm auf ewig. Abbrennen möchte ich das bis auf den Stumpf. Ja, glotz nur dumpf. Du weißt, wovon ich rede. Mein Triumph ist, was ich gebe. Und ich gebe Antwort auf Mickey Mouse, auf dies zur Fratze gefrorene Grinsen nie erlebter, weil nur karikierter Freude: Fassade? Schade! Kennst du Hip Hop Culture? Das bin ich! Ich nahm das ernst. Ihr könnt das nicht. Das macht euch zu Zwergen in meinem Zirkus. Und dieser dreht sich um den, der hier spricht. Und ich verspreche:

Ich werde kommen
in silberschimmerndem Tanga
und blutroter Toga

Meine dazu in verschiendenen
Schockfarben bemalte bloße Haut
wird glänzen vor Dreck, ja: starren
vor filmreifem Ruß.

NOOOO-NOOOOOOOOOO!

Mit solchem Ruf werde ich kommen
auf einem stahlblauen Robot-Roß
in dessen Flanken Lautsprecher eingebaut sind.

Ratet, welche Rhythmen da
die Luft zerreißen
werden, während
meine Sporen Funken treiben
beim Kick nervöser Fersen aufs blanke Metall.

So werde ich durch eure Städte reiten
und den Verkehr lahmlegen
zur Hauptverkehrszeit.

Und eine Horde wilder Amazonen wird mir vorauseilen
Mit dem Ruf auf den Lippen: Platz für
Bavaria Bambaataa – Betonbarbar und
Frankenfürst!

Doch ich werde nicht
mein Sperma vergeuden,
um es über euch zu spritzen.
Wohl werde ich es wahren
für die, die es zu würdigen wissen.

Und alle werden raunen:
Was ist das für eine durchgedrehte Show!
Doch es ist mir vollkommener Ernst damit.

Denn es ist nur ein Fingerhut voll Sehnsucht
Bruchteil Begierde, was ich euch zeig
Nur so ein Stückchen meiner Seele ist sichtbar
Und größer der Teil, den ich verschweig.

Niemand hier, der sich traut, laut zu träumen?
Nun – eure Taten, die sehn danach aus.
Mich nervt die Asche hinter deinen Augen:
Funkel mich an – und ich schlag Feuer daraus!

(Es sprach Bavaria Bambaataa, selbsternannter Landessohn der Luxuslatrine Bayern, nicht im Auftrag,
aber doch mit einem gewissen persönlichen Bezug auf
Big Brother Business, U.S.A., und deren Klein-Karo-Kolonie B.R.D. Die Firma dankt).





musik: e. elgar ("pomp & circumstances")
text © duke meyer 1986

schweigend & schwitzend
hystéria
(zugabe bei) teuto talk
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