„Parabel von der Weißen Frau“
Die Weiße Frau I
Theaterspektakel von Martin Verges
Wasserspiele am Werbellinsee 1994
Rolle: Der Mann
Regie: Martin Verges
Weitere Mitwirkende: Agnes Gramming (Die Weiße Frau), Katrin Bleschke (Sopran) u.a.
Was wären Aufführungen ohne Anekdoten? Einfach nur vorbei! 🙂
Inhaltlich weiß ich tatsächlich kaum noch, was Agnes als halb mystische „Weiße Frau“ und ich als (null mystisch, vielmehr als „Arschnormaler“ angelegter) „Ehemann“ da stumm herumtanzten: auf einem quadratischen Ponton von vielleicht 2 Metern Kantenlänge, der flutlichtbestrahlt auf dem Werbellinsee herumschwappte.
Zwei Details aber blieben mir im Gedächtnis:
Erstens, wie ich mich -schon wieder Aspekte unfreiwillig „unsichtbaren Theaters“ am Hals -durch die Zuschauermenge drängeln musste: um an den Uferrand zu gelangen. Die Zuschauer, die mich schlicht für einen Vordrängler hielten (mein Kostüm war als solches nicht erkennbar: Hemd, Schuhe, Hose -alles ganz normal), wurden richtig böse auf mich. Erst als ich mich mit einigem Nachdruck durch dicht Stehenden gedrängt hatte -und gleich weiter in den (niedrigen) See hineinstapfte, verstummten die Proteste.
Zweitens: rutschte Agnes irgendwann auf dem glitschigen, nassen und -durch ihre Tanzbewegungen auch noch heftig schaukelnden -Ponton aus und stürzte durch die ihn umwehenden Gaze-Vorhänge kopfüber ins Wasser. Da uns das Scheinwerferlicht eh blendete, sah ich in dem Moment nur, dass sie plötzlich weg war. Ich zog sie dann wieder hoch, und sie tanzte weiter, allerdings prustend vor Lachen und vor Schreck (da wir eine sprachlose Darstellung zu brüll-lautem Playback hatten, hörte das Gegluckse sicher niemand). Bei den Proben hatten wir -anläßlich einer erotisch angelegten Szene in meiner jener Ponton-Tanzerei vorangestellten Performance „Die Herrin vom See“ -noch seufzend gewitzelt, der Abend (bei dem wir uns u.a. fast nackt im Gras zu wälzen hatten) würde für uns vor allem „nass und unangenehm“… 😉