Eibensang

Heimkehr


Sie hatte rot leuchtende Haare
Armbänder wie ein Hardcore-Punk
Sie fuhr den ganzen Weg nach Stinkdorf
In einem alten Russentank…

Als sie erschien – es war um Mittag
Schmiss Pfarrer Schmidt sein Tonband an
Doch übertönt wurden die Glocken
Vom Kirchturm selbst, der barst und niedersank

Burschen und Männer an den Tischen
Der miesen Schenke sprangen auf
Bierkrüge rollten, Fenster klirrten
Mit der Kanone hielt sie drauf

Heimkehr, Heimkehr
Heimkehr nach all den Jahren…

Und übrig blieben nur die Hühner
Verschreckt der Hahn auf seinem Mist
Gleitketten rieben Mus aus Leichen
Zu Staub zerscherbten Kreuz und Christ

Heimkehr, Heimkehr
Heimkehr nach all den Jahren…

Am Abend unterwegs ein Wanderer:
„Wo bitte geht’s nach Stinkdorf lang?“
Sie zuckte lächelnd mit den Schultern:
„…Ort ist mir leider nicht bekannt.“

Sie hatte Ruß auf Haut und Haaren
Und einen Blick, der Feuer sang
Sie nahm die Straße Richtung Hohlstadt
In ihrem alten Russentank…


Musik & Text © Duke Meyer 1988

Hystéria oder Aufführung auf Deutsch 1988/89

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