Eibensang

April 2004

Es ist bezeichnend, wie mittlerweile z.B. ein Vertreter der DVU versucht, die „Heidentreffen“ genannte Veranstaltung vom 13.03. im „Sahara-City“ Moabit Berlin nachträglich für seine Zwecke propagandistisch auszuschlachten. Die Singvøgel traten dort auf, um in der dortigen „Heidenszene“ zu einer Diskussion anzuregen (nicht nur, aber auch) über die Einflüsse fragwürdiger Kreise (darunter bestimmte Inhalte des umstrittenen Arun-Verlags). Arun-Autorin Vicky Gabriel verweigerte eine solche Diskussion kurzerhand durch persönliche Absage in letzter Sekunde – worauf einschlägige Ansagen und Textinhalte der Singvøgel vor Ort unwidersprochen blieben.

Die Beteiligung eines DVU-Referenten an der Veranstaltungsvorbereitung (was uns bis kurz vor Termin unbekannt geblieben war) hätte uns an sich ausgereicht, einen entsprechenden Event einfach zu meiden. Anlaß, „nun erst recht“ dort aufzutreten und Farbe zu bekennen, gab uns ein Telefonat mit Initiator Matthias Wenger am Vorabend: Seine Kollegen hatten ihn, wie er glaubhaft schilderte, unter Druck gesetzt, um einen „unpolitischen“ Abend zu erzwingen (worunter zu verstehen ist, daß Wenger davon abgebracht werden sollte, auch nur eine kritische Broschüre über den Arun-Verlag dort auszulegen, geschweige denn dessen Einflüsse auf die Heidenszene zum möglichen Thema zu machen). Matthias Wenger war drauf und dran, das Handtuch zu schmeißen – wovon wir – meine Singvøgel-Kollegin Karan und ich – ihn abbringen konnten: Wie oft noch soll man Duckmäusern, Beschwichtigern – und mehr oder minder verhohlenen wie verhehlenden Demagogen – kampflos das Feld überlassen: gerade in einer Szene, die einen kritischen Diskurs ebensogern vermeidet, wie sie ihn anderseits deutlich nötig hat?

Wir kamen, sagten und sangen. Und wir werden es wieder tun: ob nun die einen den Schwanz einziehen und die andern hoffen, ihr deutlicher Stallgeruch möge auf uns abfärben, weil wir genau dort zur Schaufel greifen und auch andere auffordern, mit auszumisten. Vom bloßen Zusehen und möglichen Bedauern verbreitet sich der Mist indes immer weiter. Soll man warten, bis er die eigene Haustür erreicht? Dafür stinkt er schon zu lange -durchaus nicht nur „zum Himmel“.

Die Versuche des DVU-Propagandisten Thilo Kabus, mich nachträglich vereinnahmend niederzuknutschen, sind indes deutlich zu plump, um noch „rührend“ genannt werden zu können: Die langjährige NPD-Vergangenheit eines „Odinic Rite“-Mitglieds (samt seiner erkennbaren, obgleich gern verhohlenen Gesinnung) steht hier gegen die ebenso langjährig fundamentierte Gegenwart meines Einsatzes für Menschenrechte und soziokulturelle Vielfalt (das letzte Jahrzehnt u.a. beim Rabenclan, sechs Jahre davon als dessen Pressesprecher).

Man darf gespannt sein, was den Wegbereitern, Hofierern und Freundesfreunden von Rassequasslern noch alles so einfällt, ihre bisherige Position in Heidenkreisen händeringend zu erhalten. Die aber längst begonnen hat, zu erodieren: nicht erst seit den jüngsten Auseinandersetzungen.

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